Warum gibt es Bildungsprobleme und mangelnde Unterstützung in Brasilien?
Kinder mit verschiedenen Bildungshindernissen wie Lernschwierigkeiten oder familiären Problemen haben Schwierigkeiten, in Brasilien das Schulsystem erfolgreich zu durchlaufen. Selbst hochintelligente Kinder, die sich im Unterricht langweilen, können ein Fach negativ abschließen, was sie daran hindert, in die nächste Klasse aufzusteigen. Dies führt dazu, dass Kinder in armen Bundesstaaten, die einem Teufelskreis ausgesetzt sind, ihre Schullaufbahn in der Unterstufe abschließen und oft als Analphabeten die Schule verlassen. Menschen mit Behinderungen haben aufgrund mangelnder therapeutischer Angebote und Unterstützungsmöglichkeiten, insbesondere in ländlichen Gebieten, Schwierigkeiten, ihr Potenzial zu entfalten.
Das Schulsystem in Brasilien
Das brasilianische Schulsystem besteht aus einer neunjährigen Grundschule und einer drei- bis vierjährigen Sekundarschule. Ab dem dritten Schuljahr müssen Schülerinnen und Schüler, die ein Fach negativ abschließen, die Klasse wiederholen, was zu einer hohen Wiederholungsrate führt, insbesondere im Bundesstaat Piaui. Dies betrifft vor allem Kinder mit verschiedenen Lernschwierigkeiten sowie solche, die familiäre Probleme haben oder sich im Unterricht aufgrund hoher Intelligenz langweilen. Armut verstärkt diese Schwierigkeiten, da Eltern oft selbst nicht gebildet sind und ihren Kindern keine Unterstützung bieten können. Zusätzlich erschweren ungünstige klimatische Bedingungen den Unterricht. Einige Kinder erhalten jedoch durch Förderunterricht eine zweite Chance, um ihre Bildungslaufbahn fortzusetzen.
Menschen mit Behinderungen in Brasilien
Menschen mit Behinderungen werden oft von ihren Familien betreut, da therapeutische Angebote und staatliche Unterstützung in ländlichen Gebieten fehlen. Es mangelt an medizinischer Versorgung und Aufklärung, was dazu führt, dass Familien die Behinderung ihrer Kinder aus Scham verbergen. Es gibt kaum Diagnosen oder therapeutische Möglichkeiten, insbesondere für Familien, die überlastet sind. Die mangelnde Kenntnis darüber, dass Menschen mit Behinderungen trotzdem viele Fähigkeiten entwickeln können, trägt zur Isolation bei. Selbst nach einem Unfall ist es schwer, gezielte Therapien einzuleiten, da entsprechende Einrichtungen oft weit entfernt sind. Projekte wie Rafael in São Miguel bieten jedoch Möglichkeiten zur Förderung und Integration von Menschen mit Behinderungen in die Gesellschaft.